In Deutschland werden uns Frauen von den Krankenkassen jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen ohne Zuzahlungen angeboten.

Bei der jährlichen Vorsorge und Früherkennung werden das äußere und innere Genitale (äußerer Schambereich, Gebärmutter, Eierstöcke/ Eileiter und Harnblase) sowie die weibliche Brust untersucht. Denn das frühzeitige Erkennen krankhafter Veränderungen z.B. am Gebärmutterhals kann die Ausbildung eines Gebärmutterhalskrebses verhindern. Die Diagnose eines Brustkrebses in einem frühen Stadium birgt  in den allermeisten Fällen größere Heilungschancen als in einem fortgeschrittenen Stadium.

Dabei geht es aber auch um gutartige Erkrankungen:

Häufig spiegelt sich der Hormonstatus der Frau in ihren Geschlechtsorganen wider. Gutartige Tumore, angeborene Anomalien und Infektionen können zu dauerhaften Beschwerden führen oder die Fruchtbarkeit der Frau beeinflussen. Entsprechend können und sollten sie frühzeitig behandelt werden. So ist z.B. für Frauen unter 25 Jahren ein Screening auf Chlamydien, das sind relativ stark verbreitete Bakterien, die mit Antibiotika einfach zu bekämpfen sind, vorgesehen.

Die Inhalte des Früherkennungsprogramms gemäß oKFE-RL

Alle Frauen ab 20 Jahren:

  • Einladung, Information und Aufklärung sowie Untersuchungen im Primär-screening
  • Abklärung auffälliger Befunde altersabhängig nach festen Algorithmen Untersuchungen für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren:

Untersuchungen für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren:

  • Einmal jährlich eine zytologische Untersuchung mit klinischer Untersuchung, Befundmitteilung und Beratung; zusätzlich ab dem Alter von 30 Jahren Abtastung der Brustdrüsen und der regionären Lymphknoten einschließlich der Anleitung zur Selbstuntersuchung Untersuchungen für Frauen ab 35 Jahren:

Untersuchungen für Frauen ab 35 Jahren:

  • Alle drei Jahre ein kombiniertes Screening aus zytologischer Untersuchung und HPV-Test als Ko-Test mit klinischer Untersuchung, Befundmitteilung und Beratung
  • Abtasten der Brustdrüsen und der regionären Lymphknoten einschließlich der Anleitung zur Selbstuntersuchung

Quelle: KBV-Praxisinfo vom 23.01.2020

Das organisierte Programm zur Früherkennung der Zervixkarzinoms beinhaltet weder die Nachsorge oder Nachbetreuung nach Therapie von prämalignen oder malignen Erkrankungen der Zervix uteri noch ein Screening auf Vaginal- oder Vulvakarzinom. Wenn bei hysterektomierten Patientinnen zytologische Abstriche oder HPV-Teste für medizinisch indiziert gehalten werden, sind diese kurativ zu veranlassen.

Programmdokumentation
Um die Qualität des Programms systematisch zu erfassen und weiterzuentwickeln, werden die Ärzte verpflichtet, die durchgeführten Untersuchungen elektronisch zu dokumentieren. Voraussichtlich wird das im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2020 der Fall sein.
Bis dahin bleibt die Programmdokumentation ausgesetzt. Das heißt: Ärzte müssen aktuell keine Daten für das Programm gesondert dokumentieren. Sobald die Dokumentation startet, müssen nur die Daten der ab diesem Zeitpunkt untersuchten Frauen erfasst werden. Die KBV bzw. Ihre KV werden Sie rechtzeitig über den Start informieren.

Zusätzlich: Früherkennung von Krebserkrankungen nach der KFE-RL
Neben dem organisierten Krebsfrüherkennungsprogramm zum Zervixkarzinom besteht weiterhin der Anspruch auf eine gynäkologische Krebsfrüherkennungsuntersuchung
spruc demselben ahr keine rüherkennung nach der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherken nungs-programme zum Zervixkarzinom durchgeführt wird. Die GOP 01760 ist im Krankheitsfall nicht neben der GOP 01761 berechnungsfähig; und umgekehrt.
Anspruch auf diese Untersuchung haben: — Frauen ab 35 Jahren in den zwei Jahren zwischen dem Ko-Test des Zervixkarzinomscreenings — Frauen, bei denen eine Früherkennung nach der oKFE-RL nicht durch-geführt werden kann (z. B. nach totaler Hysterektomie oder bei Ablehnung des Screenings auf Zervixkarzinom).
Ein Einladungsschreiben durch die Krankenkassen für diese Krebsfrüh-
Untersuchung. Angaben sowie die Ergebnisse der klinischen Untersuchungen werden von der Ärztin oder dem Arzt in der Patientenakte dokumentiert.

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